Warum ich tue, was ich tue
Gisela Bhatti
Ich saß 2003 ziemlich lost an meinem Schreibtisch und stand vor der Herausforderung, eine Datenbank für das Fundraising in meinem Verein auszuwählen. Die erste Datenbank. Für mich, als auch für den Verein.
Ich war gerade im Kurs Fundraising Management an der Fundraising Akademie, kam als vierte Hauptamtliche in einen Verein und habe als „Ein-Frau-Blaskapelle“ sowohl Bildungsarbeit verantwortet und durchgeführt, als auch das strategische Fundraising aufgebaut.
Ich wusste aus der Theorie, dass ich so „eine Datenbank“ brauchen könnte, aber irgendwie konnte mir in der Praxis niemand dabei helfen. Ich habe mit zig Kolleg*innen aus anderen Vereinen telefoniert, die ähnliches machten wie wir. Das, was rauskam, war nicht wirklich belastbar. Parallel habe ich auf Fundraisingtagen Flyer eingesammelt und studiert und habe alle Demo-Versionen, die ich kriegen konnte, installiert und mich da durchgeklickt.
Ich wollte das Muster sehen. Das, woran ich mich orientieren könnte, um eine kluge Entscheidung zu treffen. Ich wollte ja eine „gute Datenbank“.
Ergebnis: ich war noch verwirrter als vorher.
Ich wusste damals noch nicht, dass ich komplett unterschiedliche Systeme vor mir hatte. Denn den Markt zu vergleichen, ist auch heute noch so, als versuche man, Äpfel mit Möhren zu vergleichen. Heute weiß ich, dass ich damals Vereinsverwaltungen, CRM-Systeme, Fundraising-Systeme, manche mit Newslettertool, manche ohne, manche als Nebenbuch, manche mit integrierter Finanzbuchhaltung, manche davon im Hochpreis-Segment, andere, die nur ein Online-Spenden-Formular waren, versucht habe, über einen Kamm zu scheren.
Der Ausgang war aber gut. Ich wählte ein bezahlbares System aus, mit dem der Verein bis heute arbeitet und lernte mit diesem System quasi laufen. Ganz viel trial and learning und ungezählte Stunden mit dem User*innen-Support am Ohr.
Es folgten weitere Jahre als angestellte Fundraiserin und als Feste Freie, in denen ich immer wieder vor neue Systeme gestellt wurde, die ich einführen, verstehen und das Team mitnehmen musste. Ich begann, „das Muster“ zu sehen und in welchen Bereichen die Systeme sich unterscheiden. Und weiterhin fand ich es unbefriedigend, dass ich mich ausschließlich auf die Aussagen der Hersteller verlassen musste.
2010 gründete Doris Kunstdorff „Fundraising und System“; die erste mir bekannte herstellerneutrale Beratung zum Thema CRM- und Fundraising-Systeme. 2016 stieg ich ins Unternehmen ein und arbeitete mich an ihrer Seite weiter in das Thema ein.
2017 gründeten wir „Cloud und Rüben“ und setzten das Thema in den größeren Kontext der digitalen Transformation und Nachhaltigkeit. Als Sozialunternehmen führten wir die 1:1-Beratung fort und investierten im ideellen Bereich. Wir gestalteten die „Bits und Bäume“-Konferenz 2018 mit und veranstalteten 2018-2021 die Studientagung „Digitale Agenda 2023“ zum Thema „nachhaltige Digitalisierung und digitalisierte Nachhaltigkeit“.
Darüber hinaus brachten wir dank der finanziellen Förderung der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt DATENWELTEN.org auf den Weg. Dort fanden Organisationen Knowhow und Anleitung, um sich zum Thema CRM- und Fundraising-Datenbanken selbst zu ermächtigen. Das Angebot richtete sich gezielt an Organisationen, die vor dem Entwicklungsschritt standen, erstmalig eine Fundraising-Datenbank einzuführen.
Seit Herbst 2023 fokussiere ich mich genau auf diese Organisationen. All meine Erfahrung und Expertise sind in den Ansatz „Datenbank-Lotse“ geflossen. Inhaltlich und methodisch genau darauf angelegt, dass Organisationen mit mir in nur wenigen Stunden das zu ihnen passende erste Fundraising-System finden.
Der Lotse ist genau auf die Organisationen zugeschnitten, die kurz vor dem Sprung auf die nächste Stufe stehen. Er führt mich zurück zu meinen Wurzeln 2003, als ich dasaß und mir jemanden gewünscht hätte, der mir hilft, einen Überblick zu kriegen und mir ein paar Tricks verrät, damit ich nicht jeden Fehler selbst machen muss.
„Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“… you know.
Mit diesem Zitat von Mahatma Ghandi schließe ich noch einen Kreis: mein Wirken für Menschenrechte und den Schutz des Planeten, die sich als roter Faden durch mein Tun ziehen.
Gemeinnütziges Wirken braucht gute Dienstleister*innen für alles, was sie nur sporadisch tun oder nicht bei sich selbst personell ansiedeln wollen. Als Sozial-Unternehmerin investiere ich meine Fähigkeiten und Erfahrung punktgenau da und dann, wo und wenn die Organisationen mich brauchen. Ich sehe mich als erweitertes Teammitglied meiner Kund*innen auf Zeit, als Sparrings-Partnerin für eine starke Zivilgesellschaft.
Ich bin die, die an der Seitenlinie steht und Euch dabei coacht, die Entscheidung zur Datenbank informiert zu treffen.
Förder-Programme, in denen ich berate
… oder beraten habe

100xDigital der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt
Prozess-Begleiterin, Fach-Beraterin und Coachin
Data Team: Mein Ehrenamt im DFRV
Gründung und Leitung der Fachgruppe zu Datenkompetenz und Datenmanagement in der Zivilgesellschaft



